Ist das Bernstorf-Gold falsch?
Es klang wie die Geschichte aus einem Märchen: Bernstorf, ein kleines Dörfchen unweit des Münchner Flughafens – hier stießen die beiden Hobbyforscher Manfred Moosauer und Trudl Bachmaier um die Jahrtausendwende auf Gold. Nicht irgendein Gold, nein: Experten datierten das Edelmetall auf die Bronzezeit, mehr noch, es sei in seiner chemischen Zusammensetzung ähnlich dem Sarg des Pharaos Echnaton. Bernstorf ein Ort der Hochkultur in der Bronzezeit, mit Verbindungen bis ins alte Ägypten?
Die unglaubliche Story knüpft an eine alte Sage an, nach der es in Bayern eine Art Atlantis gegeben habe, eine Stadt, versunken in den Fluten eines Sees. Als 1904 bei Grabungen in der Region um Bernstorf eine Schanze aus der Bronzezeit gefunden wurde, lebte die Legende wieder auf. Moosauer und Bachmaier legten Jahrzehnte später nach und stießen auf eine bronzezeitliche Verteidigungsanlage sowie später auf Goldblech und Bernsteinamulette – beides angeblich aus dem Mittelmeerraum, stellten Experten fest. Die Geschichte von der vorzeitlichen Verbindung Ägypten-Bayern war im Raum.
Alles falsch, widersprechen nun verschiedene Forscher laut eines Berichts des Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Sie wundern sich zum Beispiel, warum überall am Fundort Brandspuren von einer Feuersbrunst zu finden, die Gold-Exponate aber unversehrt sind. In einer Lehmverpackung, in die einzelne Stücke eingeschlagen waren, fanden sie eine Kiefernnadel aus dem 20. Jahrhundert. Und als der Materialprüfer Ernst Pernicka die Zusammensetzung des Goldes analysierte, kam er auf einen Reinheitsgehalt von 99,9 Prozent – was nach seiner Ansicht für die Menschen in der Bromzezeit unmöglich zu erreichen gewesen wäre.
Das Gold von Bernstorf: Fälschungsverdacht besteht weiter
Und nun? Prüft das Bundesamt für Materialforschung die Funde erneut. Und im Herbst soll eine Sammlung von Aufsätzen verschiedener Wissenschaftler erscheinen, die ihre Erkenntnisse vorstellen und erläutern. Der Streit um das Bernstorf-Gold wird weitergehen.
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